Am 6. November 2019 wurde in der Katharina-von-Bora-Kirche in Neukieritzsch ein Raum geschaffen, um unter dem Motto »Wo bleibt die Wahrheit?« miteinander in kleinen Gruppen zu reden. Die W-Fragen an Journalisten bekamen hier eine neue Bedeutung. Diese Projektidee des Evangelischen Medienverbandes in Sachsen e. V. erhielt einen Preis in der Kategorie ReWIR.
Was ist die Projektidee?
Viele Menschen haben das Gefühl, dass die Themen der Medien ihrer Lebenswelt nicht mehr entsprechen und „die Medien“ sich „sowieso“ nicht für sie interessieren. Diese Ansicht beruht oft auf fehlender Kenntnis über journalistische Arbeits- und Auswahlprozesse.
Vorgesehen ist eine einmalige Veranstaltung im Landkreis Leipzig mit 10-12 Vertreterinnen und Vertretern von Radio, Fernsehen und Zeitungen in einem geschützten Raum. Im Fokus stehen hier W-Fragen an Journalisten. Damit soll der starken Skepsis gegenüber Medien und ihren Produzenten begegnet werden. Zugleich werden die Medienvertreter für Sichtweisen und Anliegen aus der Region sensibilisiert. Die Gespräche finden in Kleingruppen zu ca. 10 Personen (drei Journalisten, sechs Bürger und ein Moderator) statt und erfolgen in vertrauensvoller Atmosphäre und ohne begleitende Medienberichterstattung. Das beschriebene Format wurde in Dresden, Leipzig und zuletzt in Löbau erfolgreich durchgeführt und hat im sechsten Kulturbericht des Kultursenats Sachsen Erwähnung gefunden.
Stattfinden soll das Gespräch in einem geeigneten Kirchgemeindehaus im Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirk Leipziger Land, der als Kooperationspartner mit dem Evangelischen Medienverband in Sachsen e. V. Leipzig auftritt.
Wie wurde das Projekt umgesetzt?
Die im Jahr 1998 geweihte Katharina-von-Bora-Kirche Neukieritzsch bildete den idealen Ort für die Veranstaltung, denn mit ihr wurde der erste Neubau einer evangelischen Kirche im Freistaat Sachsen nach der politischen Wende 1989 fertiggestellt.
Der Einladung waren ca. 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger gefolgt. Zu Beginn gab es eine kurze Moderation mit Grußworten der Veranstalter und Stephan Gößl, Referatsleiter Revierkommunikation in der Staatskanzlei in Dresden. Anwesende Journalisten der Leipziger Volkszeitung, des Mitteldeutschen Rundfunks, der Sächsischen Zeitung und des Sonntages standen Rede und Antwort. Ebenfalls anwesend waren Vertreter von Radio PSR, HitradioRTL, RegioTV Borna und vom Kreuzer Leipzig.