Der naturnahe Gemeinschaftsgarten Leipzig im Stadtteil Kleinzschocher ist für alle offen und nutzbar. Das Projekt der DENKMALSOZIAL gGmbH bietet eine Oase der Biodiversität in der Stadt und verfolgt einen inklusiven Gedanken. Durch den Abbau von Barrieren sind gezielt Senior/innen und Menschen mit Handicap angesprochen, was deren gesellschaftliche Teilhabe stärkt.
Worum geht es im Projekt Gemeinschaftsgarten Leipzig?
Die DENKMALSOZIAL gemeinnützige GmbH setzt sich für mehr bürgerschaftliches Engagement und die Umsetzung sozialer und gemeinwohlorientierter Projekte in Leipzig ein. Der Name des neuen Gemeinschaftsgarten DILL setzt sich zusammen aus Diversität, Inklusion, Lebensmittel und Leipzig. Im Fokus steht die Inklusion von Menschen mit Behinderung und Seniorinnen und Senioren. Für die erfolgreiche Realisierung des Projekts gibt es zwei Schwerpunkte:
Der erste Aspekt konzentriert sich auf die lokale Biodiversität, die bewahrt und gefördert werden soll. Geplant ist der Anbau von vielfältigen Kultur- und Wildpflanzen, Nisthilfen und das Schaffen kleiner Biotope. Für die erfolgreiche Umsetzung sind Workshops für Erwachsene und Projektwochen für Schulen vorgesehen. Die Teilnehmer/innen erfahren, wie sie durch eigenes Handeln zum Erhalt der lokalen Biodiversität in urbanen Gärten beitragen können. Dadurch wird gleichzeitig das Bewusstsein für Umwelt und Naturschutz gestärkt und die Teilhabe der Stadtbewohner im eigenen Viertel erhöht.
Der zweite Pfeiler des Projekts ist die Barrierefreiheit. Damit sich möglichst viele Menschen aktiv beteiligen können, ist die barrierearme Gestaltung des Gartens besonders wichtig. Für all jene, denen das Gärtnern am Boden nicht oder nur schwer möglich ist, wird die Methode des „Square Foot Gardenings“ angeboten. In den „Quadratbeeten“ können ebenso wie in herkömmlichen Hochbeeten Gemüse und Blumen gepflanzt werden. Da die Beete auf Beinen stehen, sind sie für Rollstuhlfahrer/innen unterfahrbar. Auch Senior/innen, die den eigenen Garten aus Altersgründen oft aufgeben müssen, können so im Sitzen gärtnern.
Wie wurde das Projekt umgesetzt?
Zusammen mit Ehrenamtler/innen und ersten Garteninteressierten gab es im Jahr 2020 wöchentliche Treffen vor Ort, um aus der Brachfläche einen Garten für alle zu schaffen. (Dabei wurden die jeweils aktuellen Hygiene- und Kontaktvorschriften an der frischen Luft beachtet.) Es wurden unterfahrbare Hochbeete gebaut. Nun steht einem Gärtnern im Rollstuhl oder mit Rollator nichts mehr im Wege. Dafür Sorge trägt auch die brandneue barrierefreie Toilette aus heimischen Hölzern.
In einer gemeinsamen Pflanzaktion wurde der Gemeinschaftsgarten Leipzig um viele verschiedene Obstbäume und -sträucher bereichert. Neben Gemüse kann in Zukunft auch leckeres Obst geerntet werden. Menschen freuen sich über den Schatten und die Blütenpracht. Für Insekten und Vögel stellen die Bäume einen wichtigen Lebensraum dar.
Zur Schaffung eines kleinen Biotops gibt es nun eine Kräuterspirale mit Natursteinen inklusive Feuchtzone. Durch die verschiedenen Zonen können hier auf kleinem Raum unterschiedlichste Pflanzen wachsen, von der Wasserminze im Miniteich bis hin zum Thymian im sandigen Boden. Die Mischung aus Steinen, Sand und Wasser bietet einen idealen Rückzugsort für Reptilien, z. B. der in Sachsen bedrohten Zauneidechse.
Ausblick und weiterführende Links
Der Gemeinschaftsgarten DILL befindet sich in der Küchenholzallee, 04249 Leipzig-Kleinzschocher im Kleingärtner e. V. “Einigkeit”. Der Saisonstart findet am 26. März 2021 Corona-bedingt nur in kleiner Runde statt. Nichtsdestotrotz steht dem Gärtnern auch mit Kontaktbeschränkungen nichts im Wege. Der neue Gemeinschaftsgarten Leipzig – ein Projekt der DENKMALSOZIAL gGmbH – freut sich daher auch in diesen turbulenten Zeiten über Kontaktaufnahmen von Interessierten per E-Mail an: gaerten@denkmalsozial.de
Für die kommende Gartensaison sind bereits viele Veranstaltungen (z. B. niedrigschwellige Bildungsangebote und ein Nachhaltigkeitsfestival) sowie weitere Ausbaumaßnahmen geplant. Neben einem breiteren Gartentor soll der Einbau einer Elektropumpe in den Brunnen zur Barrierefreiheit beitragen. Letztere ermöglicht auch Menschen mit Handicap das selbstständige Gießen.
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