Das Projekt „Think and Do Tank – Digital KMU“ der Leipzig School of Media gGmbH öffnet Raum für Begegnungen und Visionen für die Zukunft. Zwei Veranstaltungen im Herbst 2020 erfassten den Qualifizierungsbedarf von mittelständischen Unternehmen und gaben Impulse für ein regionales Weiterbildungsprogramm rund um Digitalisierung.

Worum geht es im Projekt der Leipzig School of Media?

Der Strukturwandel ist zum Kennzeichen der Region geworden und beschreibt einen Veränderungsprozess, der wirtschaftliche und gesellschaftliche Kreise zieht. Die Digitalisierung ist in diesem Fluss der Antreiber wie auch die größte Hürde, welche es zu nehmen gilt. Durch den Einsatz digitaler Technologien können KMU neue Geschäftsmodelle entwickeln, neue Kunden gewinnen oder Stammkunden enger an sich binden. Die mittelständischen Betriebe halten damit ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber großen Unternehmen, stärken den Wirtschaftsstandort und die Region nachhaltig.

Das Projekt „Think- and Do-Tank – Digital KMU“ der Leipzig School of Media unterstützt diesen Wandel. Eine Begleitung von Unternehmen in diesem Prozess der Digitalisierung stellt ein Coaching der Kulturveränderung dar. Es sind schnelle Lösungsansätze gefragt aber auch langfristiger Wandel in Haltung, Arbeitsprozessen und Geschäftsmodellen muss Unterstützung finden.

Es gilt in den KMU das Bewusstsein zu schaffen, dass Digitalisierung mit permanenten Veränderungs- und lebensbegleitenden Lernprozessen verbunden ist. Eine adäquate Qualifizierung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Führungskräfte auf allen, von der Digitalisierung betroffenen Handlungsfeldern sind das elementare Steuerrad für die Navigation und einer Zukunftsfähigkeit der KMU.

Wie wurde das Projekt umgesetzt?

Am 18. September 2020 fand das erste Event des Projekts „Think- and Do-Tank – Digital KMU“ statt. Die teilnehmenden Trainer und Coaches (für die Bereiche Design Thinking, Organisationsentwicklung, Marketing) wollen ein Weiterbildungsformat entwickeln, in dem die Beratungsexpertise für KMU erlebbar ist. KMU sollen damit langfristig, aktiv und nachhaltig auf ihrem Weg zur Digitalisierung und Zukunftsfähigkeit begleitet werden.

Es wird sichtbar, dass die Herausforderungen von sächsischen KMU sehr breitgefächert sind: Bei den einen geht es um eine stabile Internetverbindung und qualifizierte Fachkräfte, andere suchen neue Vertriebswege und Kundenansprachen oder experimentieren bereits mit selbstorganisiertem Arbeiten. Eine Blaupause für die Begleitung von KMU auf ihrem digitalen Weg gibt es nicht. Das macht das Vorhaben der Leipzig School of Media komplex und umso spannender.

Der Termin lieferte erste Weiterbildungskonzepte als Prototypen. Im Vordergrund steht, den Austausch zwischen verschiedenen Unternehmen und Branchen zu ermöglichen. Auch alternative Wege für Wissenstransfer gilt es zu finden. Im Sinne der neuen Arbeitswelt sind Ökosysteme und Netzwerke besonders wichtig, damit Wissen geteilt und anwendbar wird.

Um aus Bedürfnissen kreative Angebote zu machen, fand am 13. Oktober 2020 das zweite Event des Projekts statt. Es wurden u.a. Personas erstellt, welche die Ziele, Wünsche und Bedürfnisse der sächsischen KMU visualisieren. Im Vorfeld wurden die erarbeiteten Konzepte mittels telefonischer Interviews mit regionalen mittelständigen Firmen sowie Unternehmensverbänden analysiert und diskutiert.

Ausblick und weiterführende Links

Im Zusammenhang mit der Digitalisierung der KMU und Veränderungsprozessen im Strukturwandel sehen die Unternehmensverbände bei ihren Mitgliedern vor allem die Aufgabe in der Begleitung der Nachfolgeregelung und im Recruiting. Die Chancen der durch die Digitalisierung ausgelösten Veränderungen sehen die Interviewpartner im Netzwerk, im Austausch über Best-Practice-Beispiele. Auch eine offene Unternehmenskultur, die Synergien und gegenseitige Kooperationen mit Start-ups bildet, ist ein Wegbereiter für einen zukunftsfähigen Mittelstand.

Durch die zwei intensiven Workshop-Tage ist die Vision eines Weiterbildungskonzeptes für zukunftsfähige Arbeitsweisen an der Leipzig School of Media klarer geworden. Das entstandene regionale Netzwerk wird weiter aufrechterhalten und ausgebaut.