Seit 2015 arbeitet das Team der Ostwache Leipzig intensiv an der Umsetzung eines Nachbarschaftszentrums im Leipziger Stadtteil Anger-Crottendorf. Ein Projekt für mehr Flexibilität und Austausch ist die Anschaffung eines Lastenrads zur gemeinsamen Nutzung. Mit dieser Idee hat der Verein einen Preis in der Kategorie Mobilität gewonnen.
Was ist in dem Projekt geplant?
Der Ort des Nachbarschaftszentrums ist die Alte Feuerwache Ost, einen Raum hat der Verein bereits bezogen, weitere Räumlichkeiten sind in Planung. Langfristig will die Ostwache Leipzig damit einen Ort etablieren, der für die Nachbarschaft Raum für Begegnung und Austausch bietet. Das Gelände ist groß, zentral und bietet damit viel Platz für einen Veranstaltungsraum und ein Café. Weiterhin sind Werkstätten, eine Kita, Vereinsräume, Sporträume, Beratungsstellen und vieles mehr geplant.
Grundidee des Projekes ist es, Nachbarschaft zu gestalten, Angebote gegen Vereinzelung und Vereinsamung in der Gesellschaft zu schaffen und das Viertel für und mit der Nachbarschaft angenehmer und lebenswerter zu machen. Insgesamt soll in dem Stadtteil ein zentraler Begegnungsort und Ort der Teilhabe geschaffen und so die Gemeinschaft gestärkt werden.
Von Anfang an hat der Verein über Umfragen, Informations- und Planungsveranstaltungen die Nachbarschaft mit einbezogen. Der Stadtteil ist zwar nicht weit weg von der Innenstadt Leipzig, hat aber fast keine Angebote für Begegnung, Gastronomie und Nahversorgung. Ein Drittel des Stadtteils sind Kleingärten, der Rest hauptsächlich Wohngebiet. Die Ostwache ist ein niedrigschwelliges Projekt, bei dem es viele Möglichkeiten zur Beteiligung gibt. Bei einer Gesprächsveranstaltung im Viertel war Mobilität immer wieder ein großes Thema. Die Verkehrsanbindung ist für Leipziger Verhältnisse eher schlecht, ohne Auto lässt sich nicht viel machen.
Ein Nachbarschafts-Lastenrad scheint deshalb ein wichtiger Schritt. Zwar können damit nicht alle Infrastrukturprobleme gelöst werden, aber zum Beispiel Fahrten zum Baumarkt, größere Einkäufe etc. können damit gut erledigt werden. Der ökologische Aspekt (ein Auto weniger!) ist natürlich nicht zu vergessen und außerdem stärken gemeinsam genutzte Güter auch den Austausch und den Zusammenhalt im Viertel. Für große Transporte oder ältere Menschen ist ein zusätzlicher e-Antrieb wichtig.
Wie wurde das Projekt von der Ostwache Leipzig umgesetzt?
Das Lastenrad hat die Firma XYZ Cargo aus Hamburg gebaut und es steht seit Ende 2019 zum Einsatz zur Verfügung. Die Ostwache Leipzig konnte auch einen Kindersitz und einen Tisch kaufen, beides ist an- und abbaubar. Dadurch ist das Lastenrad auch für Flyertische auf zum Beispiel Straßenfesten nutzbar und dabei durch den auffälligen Bau schnell Gesprächsthema. Deswegen ist es neben Transportmittel auch ein guter Aufhänger, um über das Projekt ins Gespräch zu kommen. Das Rad ist außerdem flexibel mit und ohne Elektromotor fahrbar.
Auf dem Gelände hat das Fahrrad einen sicheren Parkplatz gefunden. Das Team freut sich sehr über das neue Gefährt und es wird rege genutzt.
Ausblick und weiterführende Links
Webseite vom Verein Ostwache Leipzig e.V.