Die Initiative Quernetzer bietet ein Umfeld in dem eigene Ideen verwirklicht werden. Eine dieser Ideen ist der Abfall-to-go-Beutel. Um den Bürgern Leipzigs etwas an die Hand zu geben, womit sie selber ihre Stadt sauber halten können, hat die Initiative dieses Projekt entwickelt. Damit haben die Quernetzer ein Preisgeld in der Kategorie ReWIR 2019 gewonnen.
Was ist die Idee des Projektes?
Der selbsterklärende Abfall-to-go-Beutel animieren die Bürger Leipzigs:
- Abfall mit dem Beutel einzusammeln
- Beutel anschließend im nächsten Mülleimer entleeren
- Beutel wieder aufhängen
Die Beutel werden aus recycelten Stoffen in Leipzig geschneidert und das Motiv wird mit nachhaltigen Farben gedruckt. Zusätzlich werden an den Beuteln Handschuhe befestigt, sodass man dem Müll nicht mit den bloßen Händen einsammeln muss.
In einer Testphase werden die Beutel ab Mitte Mai 2019 in kleiner Stückzahl im Clara-Zetkin-Park aufgehängt. Ab Oktober soll das Projekt auf den Kanal ausgeweitet werden, da gerade in den Sträuchern um den Kanal viel Abfall zu finden ist. Das Aufhängen von 50 Beuteln am Kanal wird von Abfall-to-go-Aktionen begleitet, bei denen Gruppen von Bürgerinnen und Bürgern schwer zugängliche Bereiche reinigen. Die Kombination aus Beutel und Aktion soll auf das Thema Abfallentsorgung und Zustand der Leipziger Innenstadt hinweisen. Angesprochen werden sollen alle Menschen, die eigenverantwortlich etwas für ihre Stadt tun wollen.
Wie wurde das Projekt von den Quernetzern umgesetzt?
In der Testphase wurden die Beutel, die mittels Piktogrammen selbsterklärend gestaltet sind, im Clara-Zetkin-Park ausgehängt. Ursprünglich sollten die Beutel nach Benutzung wieder aufgehängt werden, jedoch wurden die Beutel relativ schnell aus dem Park entwendet.
Deswegen wurden die Beutel nach der Testphase in einem Café ausgehängt. Vom 15. Oktober bis Ende November 2019 konnte man die Beutel im Café Oink ausleihen. In Kooperation mit dem Café wurde das Layout angepasst und die Beutel konnten gegen einen Pfand ausgeliehen werden. Mit den Beuteln und den dazugehörigen Handschuhen konnte der Müll am Kanal eingesammelt werden. Bei Vorzeigen eines Fotos des gesammelten und entsorgten Abfalls erhielten die Abfallsammlerinnen und Sammler einen Rabatt auf ein Heißgetränk.
An den Beutel sind Abreißzettel befestigt, die auf die Quernetzer verweisen. Auch die Stadtreinigung Leipzig hat bei dem Projekt unterstützt und eine Mülltonne für das Projekt aufgestellt. Dafür hat das Team extra eine Wegbeschreibung entworfen und die Nutzerinnen und Nutzer können damit gesammelten Abfall einfach entsorgen.
Um die Beutelaktion zu bewerben haben die Quernetzer und Cleanup Leipzig am 20. Oktober 2019 eine Müllsammelaktion durchgeführt. Des Weiteren haben die Quernetzer im Rahmen der europäischen Woche der Abfallvermeidung am 23.11.2019 in einem kleinen Vortrag im Café Oink die Abfall-to-go-Beutel erneut vorgestellt. Zusätzlich wurde in den sozialen Netzwerken auf das Projekt aufmerksam gemacht.
Ausblick und weiterführende Links
Aufgrund der Winterpause und der nachfolgenden Corona-Pandemie hatte das Café Oink länger geschlossen. Seit Juni 2020 können die Beutel wieder ausgeliehen werden.
Auf der Webseite und den sozialen Medien der Initiative Quernetzer sind alle Aktionen und Projekte dokumentiert. Zusätzlich gibt es tägliche Posts über Abfallvermeidung, nachhaltige Konsumansätze sowie Wissenswertes in und um Leipzig zum Thema ressourcenschonender Umgang mit der Umwelt. Auf dem YouTube Kanal der Quernetzer finden sich viele interessante Videos, unter anderem zum Abfall-to-go-Beutel.
Das Beutellayout wurde in Kooperation mit der Grafikerin Stefanie Wittrisch entworfen und designt. Die Herstellung der Beutel erfolgte durch die Designer-Maker SPENNI und KLEID. Das Bedrucken lief über die Leipziger Druckerei Momochrome.